Neubau Wohnsiedlung «Limmergy» in Obersiggenthal
Studienauftrag 1. Rang und Weiterbearbeitung: 2019–2024
Auftraggeber: Regionalwerke AG, Baden
Landschaftsarchitektur: planikum GmbH, Zürich
Energiekonzept: s3 GmbH, Dübendorf
Presseartikel:
Für die Regionalwerke Baden planen wir eine smarte Neubausiedlung für Wohnen und Arbeiten. «Limmergy» soll über die gesamte Lebensdauer gerechnet komplett CO2-neutral sein und einen relevanten Beitrag zur Netto Null Klimastrategie des Bundes leisten.
Die Betrachtungsweise zur Nachhaltigkeit erfolgt gesamtheitlich: Das Ziel der bundesrätlichen Energiestrategie und von Netto Null Treibhausgasen bis 2050 wird erreicht, wenn man die Aspekte Wohnen, Mobilität, Materialkreisläufe und Energie integral beachtet.
Mit unserer spezifischen Definition von SMART soll am Beispiel «Limmergy» in Obbersigenthal der Beweis angetreten werden, dass
1) eine 100% regionale Energieversorgung in einem Netzwerk lauter «smarter» Häuser möglich ist,
2) Netto Null CO2 über die Gesamtlebensdauer der Bauten gerechnet schon heute möglich ist, wenn man die Überproduktion an Solarstrom mit einbezieht,
3) mit dem Anbieten von «smarten» Services und Räumen ein minimaler individueller Wohnflächenbedarf und eine maximale Vielfalt im Wohn-, Arbeits- und Freiraum-Angebot möglich ist.
Jede Wohnung hat einen eigenen Aussenraum mit Blick zur Limmat. Ein- bis Vier-Personen-Haushalte können mittels Öffnen und Schliessen von Doppelflügeltüren die nutzungsneutralen Räume auf ihre Bedürfnisse anpassen. Pro Bewohner wird maximal 35m2 individuelle Wohnfläche beansprucht. Zusätzliche gemeinschaftliche Angebote befinden sich im Erdgeschoss und sind via App buchbar.
Mit nur zwei Wendeltreppen sind rund 40 Einheiten erschlossen. Die grosszügig geschwungenen Treppen sind ein Begegnungsort.
Gegen Westen öffnen sich die Bauten zur gemeinschaftlichen Gartenanlage.
Die smarte Wohnsiedlung ist ein integratives Kraftwerk der Regionalwerke, welches je nach Bedarf Energie den einzelnen Werk-Netzen (Strom, Gas, Fernwärme) zuführen kann oder als Puffer diese Netze entlastet.
Typologisch sind die Wohneinheiten als Sechsspänner mit Durchwohnen oder Eckwohnen organisiert.
Die Bauten werden in Holzbauweise erstellt und speichern somit CO2 in der Primärstruktur.
Die gemeinschaftliche Werk-Lobby ist ein Laboratorium für neue Arbeitsformen. Die flexible Halle kann für externe Anlässe verwendet werden und dient somit auch dem Quartier.