Seit der Gründung von JOM engagieren wir uns in Vereinen, Vorträgen, Diskussionen sowie in der Lehre für eine nachhaltige Entwicklung in der Architektur. 2018 fragte das Magazin werk, bauen+wohnen an, uns zum Klimawandel zu äussern. Wir wandten den Blick in eine inspirierende Zukunft und verfassten ein Traktat mit zehn Punkten, begleitet von einem fiktiven Projekt.

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind deutlich: Seit dem flächendeckenden Einsatz fossiler Brennstoffe zur Befeuerung der ersten Industrialisierung ab Ende des 19. Jahrhunderts steigt der CO2-Gehalt der Atmosphäre und deshalb auch die globale Temperatur.

Wir stehen vor einer neuen Epoche: Fossile, endliche Energiequellen und Baustoffe müssen in einer zweiten Industrialisierung durch regenerative, unendliche Technologien ersetzt werden: Beispielsweise Solar anstelle von Kohle – oder Holz anstelle von Beton.

Als Ausgangspunkt für unser spekulatives Projekt betrachten wir die Hochhausprojekte von Ludwig Mies van der Rohe, die er ab 1921 publizierte. Neue Materialien sollen zu einem neuen Architekturausdruck führen – damals wie heute.

Ein Optimismus und der Aufbruch in ein neues Zeitalter frei von fossilen Energieträgern: Nichts weniger als die Neuerfindung der Moderne ein Jahrhundert später.

Zusammen mit den Holzbauingenieuren von Timbatec und deren System TS-3 entwickelten wir eine mögliche Konstruktionsweise vom Präfabrikationsprozess über Knotenverbindungen bis hin zum Rückbau und Recycling der Baumaterialien.