Nachhaltige Wohn- und Gewerbehäuser «Luzernerstrasse», Meggen, 5. Rang

Projektwettbewerb im Einladungsverfahren, 2020.
Auftraggeber: Gärtnerei Muggli und Gemeinde Meggen
Energiekonzept: S3, Dübendorf
Landschaftsarchitektur: égü, Zürich
Visualisierungen: Renderisch, Zürich
Publikation & Jurybericht: Gemeinde Meggen

Auf dem Areal der ehemaligen Gärtnerei – wo Blumen spriessen – sollen nun zukunftstaugliche Bauten aus dem Boden wachsen.

Blick vom «Ebnet» in Richtung Südosten zum Vierwaldstättersee. Im Vordergrund die Sportanlage von Meggen.
Bild © Archiv Familie Muggli

Eine Serie von blumenförmigen Punkthäusern reihen sich entlang der Luzernerstrasse auf. Die Häuser haben teils eingeschossige, verbindende Sockel für das Gewerbe. So werden die rückwärtigen Gärten vom Strassenlärm geschützt.

Die neuen Häuser liegen direkt an der Bushaltestelle «Balm», von der aus diverse Wegverbindungen in das Quartier führen.

Die pflanzenähnlichen Häuser sind sind klimapositive Holzbauten, die Kohlendioxid speichern. Ihr Blätterkleid aus Photovoltaik-Panelen wandelt Licht in Energie um.
Eine weitreichende Wurzelstruktur aus Erdsonden versorgt die Häuser mit Wärme und Kälte.

Das Wettbewerbsprojekt ist auf die Einhaltung des SIA-Effizienzpfads (SIA 2040) und die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft ausgelegt und erfüllt zudem auch die Anforderungen von Minergie P. Eine konsequente Bauteiltrennung ermöglicht einen den Lebenszyklen entsprechenden Unterhalt und vereinfacht spätere Anpassungen in den Grundrissen.

Primärstruktur: Stützen- und Plattensystem aus Vollholz; auf mind. 100 Jahre ausgelegt.
Sekundärstruktur: Sämtliche Wände und Fassaden; auf mind. 50 Jahre ausgelegt.
Haustechnik: Zusammengefasst in Schächten; auf mind. 30 Jahre ausgelegt.

Die Photovoltaik-Bänder weisen auf den Stoffwechsel der Pflanzen hin: Wie bei den prächtigen Blättern eines Baumes wird Sonnenenergie für das Leben im Inneren nutzbar gemacht.

Für die vorgeschlagene Gestaltung werden durchgefärbte monokristalline Zellen auf Glaspanele von rund 130 auf 80 Zentimetern konfektioniert und leicht überlappend an die Fassade montiert. Der Effekt der Auffächerung entfaltet an den runden Ecken seine besondere Wirkung und bindet die Bal- kone in die Gesamtvolumen ein. Zu wenig besonnte Flächen werden mit Blindmodulen belegt, sodass die Wirtschaftlichkeit gewährleistet ist und die optische Erscheinung dennoch einheitlich bleibt.

Mit einem Stützen-Platten-System in Holzbauweise besitzen die Häuser eine simple Gebäudestruktur. Dennoch kann spezifisch auf die Schallschutz-Anforderungen zur Hauptstrasse und auf die grossartige Aussicht zum See und den Alpen eingegangen werden.

Verschiedene Wohnungsgrössen mit jeweils ähnlicher Wohnzimmer und Küchen-Konfiguration finden in den Häusern platz.

Die grossen Sitzfenster im langen Wohn- und Essraum sowie die naturbelassenen Materialien charakterisieren die Wohnungen. Die Holz-Tragstruktur zeigt sich in der Decke und den Stützen. Die Naturböden mit Schieferplatten speichern im Winter Wärme und kühlen im Sommer die heissen Füsse. Die Leichtbauwände sind neutral in weiss gehalten.